Hallo liebe Sternfreunde,
hier ist nun wieder ein Bild eines Kugelsternhaufens, der wegen seiner weit südlichen Stellung nur schwierig zu beobachten ist.
Seine Koordinaten sind (J2000.0): RA 17h01.2min, DE -30°06.45'. Er steht im Schlangenträger, direkt an der Grenze zum Skorpion, etwa 8° südöstlich von Antares.
Es ist dieses Mal keine Farbaufnahme, weil die Farbkanäle in G und B unbrauchbar waren.
Die atmosphärischen Bedingungen für Farbe waren in diesem Sommer einfach nicht gegeben.
Hier die Bilddaten:
Aufnahmeort: Hennigsdorf
Datum: Nacht vom 25. zum 26. Juni 2023
ZWO ASI294mmPro an 150/750 GSO-Newton
Belichtung: 6 x 5', astronomik ProPlanet642BP
Bearbeitung: PI,PS,starnet++
M62 gehört mit einer visuelen Helligkeit von 6,4mag sicher zu den hellen Kugelhaufen.
Ich habe dieses Mal den optischen Durchmesser (14'-15') von M62 hervorgehoben. Bei M62 ist die Abweichung von der Kugelsymmetrie sehr auffällig. M62 ist bei seinem Umlauf um die Galaxis
Gezeitenkräften ausgesetzt, die beim Durchgang durch die galaktische Scheibe und in der Nähe des galaktischen Zentrums beträchtlich sind. Sie verursachen die auffällige Deformation seines Kerns.
Aber auch in den äußeren Bereichen sind deutliche Muster erkennbar. Zwar kann ich an Hand des Bildes keine Aussagen zur Zugehörigkeit der Sterne zum Kugelhaufen treffen. Hier ist der Spektroskopiker gefragt.
Die Haufensterne verraten sich durch ihre Angehörigkeit zur metallarmen Population II, alten Sternen der 1. Generation, die bei den Sternen des Haufens klar überwiegt.
Bei der Suche im Internet bin ich auf eine schöne Seite der University of Queensland gestoßen, die eine Aufstellung von strukturellen und dynamischen Parametern sämtlicher galaktischer Kugelsternhaufen enthält,
die, vermute ich mal, den aktuellen Stand der Forschung am besten wiedergeben.
Der link ist hier: people.smp.uq.edu.au/HolgerBaumgardt/globular/
Man kann hier ablesen, dass der Umlauf von M62 um den Kern der Galaxis etwas mehr als 30 Mio. Jahre beträgt. Seinen letzten perigalaktischen Punkt (ja, so nennt man das wohl )
hatte er vor ca. 15 Mio. Jahren, mit ca 1kpc Entfernung. Das ist recht wenig. Heute hat er etwa den maximalen Abstand zum Galaxiskern (2 - 2.5 kpc).
Der letzte Durchgang durch die galaktische Scheibe dürfte ähnlich lange her sein.
M62 gehört mit ca. 0.58 Mio. Sonnenmassen zu den sehr massiven Kugelhaufen (Platz 14). Leider können wir Nordlichter die richtigen Schwergewichte entweder überhaupt nicht sehen (Omega Cen, 47 Tuc).
Oder sie kommen bei uns nicht viel über den Horizont, wie M62.
Die knapp 8° Meridianhöhe haben aber für diese Aufnahme ausgereicht.
Im nächsten Jahr werde ich, so hoffe ich, Aufnahmen in R,G,B bekommen.
Außerdem habe ich Lust auf die Jagd nach Terzan 5 bekommen, ein richtiges Schwergewicht unter den Kugelhaufen unserer Galaxis.
Ich wünsche Euch viele schöne klare Nächte
Micha
hier ist nun wieder ein Bild eines Kugelsternhaufens, der wegen seiner weit südlichen Stellung nur schwierig zu beobachten ist.
Seine Koordinaten sind (J2000.0): RA 17h01.2min, DE -30°06.45'. Er steht im Schlangenträger, direkt an der Grenze zum Skorpion, etwa 8° südöstlich von Antares.
Es ist dieses Mal keine Farbaufnahme, weil die Farbkanäle in G und B unbrauchbar waren.
Die atmosphärischen Bedingungen für Farbe waren in diesem Sommer einfach nicht gegeben.
Hier die Bilddaten:
Aufnahmeort: Hennigsdorf
Datum: Nacht vom 25. zum 26. Juni 2023
ZWO ASI294mmPro an 150/750 GSO-Newton
Belichtung: 6 x 5', astronomik ProPlanet642BP
Bearbeitung: PI,PS,starnet++
M62 gehört mit einer visuelen Helligkeit von 6,4mag sicher zu den hellen Kugelhaufen.
Ich habe dieses Mal den optischen Durchmesser (14'-15') von M62 hervorgehoben. Bei M62 ist die Abweichung von der Kugelsymmetrie sehr auffällig. M62 ist bei seinem Umlauf um die Galaxis
Gezeitenkräften ausgesetzt, die beim Durchgang durch die galaktische Scheibe und in der Nähe des galaktischen Zentrums beträchtlich sind. Sie verursachen die auffällige Deformation seines Kerns.
Aber auch in den äußeren Bereichen sind deutliche Muster erkennbar. Zwar kann ich an Hand des Bildes keine Aussagen zur Zugehörigkeit der Sterne zum Kugelhaufen treffen. Hier ist der Spektroskopiker gefragt.
Die Haufensterne verraten sich durch ihre Angehörigkeit zur metallarmen Population II, alten Sternen der 1. Generation, die bei den Sternen des Haufens klar überwiegt.
Bei der Suche im Internet bin ich auf eine schöne Seite der University of Queensland gestoßen, die eine Aufstellung von strukturellen und dynamischen Parametern sämtlicher galaktischer Kugelsternhaufen enthält,
die, vermute ich mal, den aktuellen Stand der Forschung am besten wiedergeben.
Der link ist hier: people.smp.uq.edu.au/HolgerBaumgardt/globular/
Man kann hier ablesen, dass der Umlauf von M62 um den Kern der Galaxis etwas mehr als 30 Mio. Jahre beträgt. Seinen letzten perigalaktischen Punkt (ja, so nennt man das wohl )
hatte er vor ca. 15 Mio. Jahren, mit ca 1kpc Entfernung. Das ist recht wenig. Heute hat er etwa den maximalen Abstand zum Galaxiskern (2 - 2.5 kpc).
Der letzte Durchgang durch die galaktische Scheibe dürfte ähnlich lange her sein.
M62 gehört mit ca. 0.58 Mio. Sonnenmassen zu den sehr massiven Kugelhaufen (Platz 14). Leider können wir Nordlichter die richtigen Schwergewichte entweder überhaupt nicht sehen (Omega Cen, 47 Tuc).
Oder sie kommen bei uns nicht viel über den Horizont, wie M62.
Die knapp 8° Meridianhöhe haben aber für diese Aufnahme ausgereicht.
Im nächsten Jahr werde ich, so hoffe ich, Aufnahmen in R,G,B bekommen.
Außerdem habe ich Lust auf die Jagd nach Terzan 5 bekommen, ein richtiges Schwergewicht unter den Kugelhaufen unserer Galaxis.
Ich wünsche Euch viele schöne klare Nächte
Micha
Ich bin Michael
Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.
Mein Beobachtungsplatz ist der Balkon meiner Wohnung in der Hennigsdorfer Innenstadt.
Der Balkon ist in der vierten (obersten) Etage eines Wohnhauses. Er liegt in fast perfekter Südlage mit sehr guter Horizontsicht.
Meine besondere Leidenschaft gilt der Fotografie weit südlich stehender Objekte.