RAW Entwickeln

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    • RAW Entwickeln

      Hallo,

      wollte mal wissen, wie Ihr da vorgeht, wenn Ihr RAW-Dateiene in Fitswork stacken wollt.
      Ladet Ihr die RAW direkt und legt dann los oder entwickelt Ihr sie erst z.B. mit DxO ö.ä.?
      Wenn Ihr sie vorher entwickelt, dann in Tiff? Bearbeuitet Ihr die Bilder bevor sie in Fits geladen werden?

      Bin gespannt auf Eure Antworten.

      Gruß Willi15
    • Re: RAW Entwickeln

      Ich stacke auch immer direkt die RAWs mit DSS und selten auch mal mit Fitswork.

      Bei Darkframes oder Flatframes nehme ich dann immer nur den Masterdark bzw -flat, den DeepSkyStacker erstellt hat und lösche die RAWs. Als Ergebnis kommt aus dem DSS ein Fits, das ich dann mit Fitswork bearbeite (Ebnen, Schwarzpunkt setzen etc) und als 16 Bit TIFF speichere. In Photoshop arbeite ich dann die Feinheiten heraus...


      Viele Grüße und klaren Himmel,
      Marcus
    • Re: RAW Entwickeln

      Hallo,

      ich mach's immer mit dem Batch-Modus von Fitswork:
      - Zuerst Masterdark erstellen (falls nicht eh' schon vorhanden), gleiches fürs Flat. Dafür gibt's ja einen eigenen Menüpunkt.
      - Dann im Batch-Menüpunkt eine Verarbeitung programmieren:
      * RAW laden (aber Vorsicht: In den Fitswork-Optionen muss die Farbinterpolation AUS geschaltet sein)
      * Masterdark abziehen
      * Durch Flat dividieren
      * RAW Farbinterpolieren
      * Farbbild mit Zweipunkt-Methode zu Zielbild addieren
      - Nachdem der Batchlauf fertig ist, nehme ich das Fitswork-Histogramm und schalte dort auf "Punkte" um. Dann ziehe ich die Gradationskurvenpunkte ziemlich nach links und arbeite dort die Bilddetails heraus. Dazu spreize ich das Histogramm auf 4x.

      Je nach Bild kommen dann noch Schärfefilter oder Ebnungstools etc. zum Einsatz.

      Abschließend speichere ich dann das Bild als Tiff oder BMP (in 8 Bit pro Farbe) und lade es dann noch in Gimp, um dort ggf. noch die Farbsättigung zu erhöhen (z.B. mit der Ray GaBany Methode).
      Dann abspeichern und Kopie in 800xIRGENDWAS.jpg für den Upload ins Forum.

      Viele Grüße
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: RAW Entwickeln

      Hallo Michael,

      "astromr" schrieb:


      [...]
      - Dann im Batch-Menüpunkt eine Verarbeitung programmieren:
      * RAW laden (aber Vorsicht: In den Fitswork-Optionen muss die Farbinterpolation AUS geschaltet sein)
      * Masterdark abziehen
      * Durch Flat dividieren
      * RAW Farbinterpolieren
      * Farbbild mit Zweipunkt-Methode zu Zielbild addieren
      - Nachdem der Batchlauf fertig ist, [...]

      Wo geht denn in Fitswork in der "Batchbearbeitung" -> "Masterdark abziehen"? :roll:
      Ich finde das nicht.

      Viele Grüße
      Matthias
    • Re: RAW Entwickeln

      Hallo Willi15,

      also ich habe da noch gar keine Routine entwickelt, weil ich mit einigen Sachen noch nicht klar komme.

      Meistens konvertiere ich die RAW's mit RawShooter (der kann noch die RAW's der 350D) ins *tif. Vorher werden sie in RawShooter oft noch etwas "angepasst".
      Die RAW's direkt in Fitswork zu stacken habe ich lange schon nicht mehr gemacht, da ich damit öfter auf die Nase gefallen bin - da waren dann schon mal 2 Stunden bearbeiten umsonst. Aber das kann aber auch an mir liegen... Vielleicht setze ich mich da nochmal ran.

      Was mir immer wieder auffällt ist, dass Fitswork die Bilder schon mal "vorbehandelt" (RAW's, TIF und FIT) - und das passt mir nun überhaupt nicht :!:
      Ich habe mal eine Dark-Reihe mit der 350D gemacht und die dann in Fitswork gestackt. Fitswork macht daraus aber scheinbar was es will.

      Es ging mir darum, die bessere Bildgewinnung zu ermitteln. Dabei habe ich 20 Darks á 180 Sekunden bei 800 ISO gemacht, und 20 á 90 Sekunden + "Kamera-internen Abzug" bei 1600 ISO. Danach habe ich die Bilder in Fitswork via Batch Bearbeitung gestackt. Das Ergebnis war folgendes:

      Hier das entstandene Bild aus 20 Darks bei 800 ISO ohne Abzug. Man achte auf das Histogramm, den Tonwertumfang und die von Fitswork drübergelegte Kurve:




      Und hier das Bild aus 20 Darks bei ISO 1600 mit internen Abzug. Und wieder auf das Histogramm und die Kurve etc. achten:



      Ich habe an den Kurven nichts gespielt. Das war Fitswork. Die Bilder wurden zur gleichen Zeit mit den gleichen Fitswork-Einstellungen geladen.
      Meine Frage ist nun:
      Was, um alles in der Welt, macht Fitswork da eigentlich??


      Nebenbei sei noch erwähnt, dass ich aus den beiden Bilder nicht wirklich schlau werde. Ich habe erwartet, dass das Bild mit dem internen Abzug weniger Farbe zeigt. Allerdings sieht man am Histo schön, dass die Farbkurven wesentlich "flacher" sind, als ohne internen Abzug, wo die Farbkurven (da ist ja eigentlich nur eine :wink: ) links eine gemeine steile Kante zeigt.
      Oder sehe ich da was falsch?

      Die Rohbilder sind jedenfalls mit internen Abzug um ein vielfaches besser, als mir Fitswork es im Summenbild zeigt.
      Das wird wohl auch mein nächster Test werden, dass ich statt mit 800 ISO mit 1600 + internen Abzug fotografiere - die reale Zeit, die die Monti zu ackern hat, bleibt die gleiche :mrgreen:

      Viele Grüße
      Matthias
    • Re: RAW Entwickeln

      Hallo,

      @Willi15,
      da gibt es bei Fitswork keinen separaten Befehl für Masterdark abziehen, das habe ich etwas flapsig geschrieben. Stattdessen wählt man den Bearbeitungsschritt "Bild subtrahieren" und wählt als zu subtrahierendes Bild das Masterdark aus, das man vorher erstellt hat.

      Vorbereitung:
      Also zuerst in Optionen das Interpolieren ausschalten.
      Dann wenn möglich schon eine .fcm-Datei erstellen, falls nicht schon vorhanden. Macht man nur einmal: Eine beliebige RAW-Datei laden und "Bearbeiten - CCD - Farb-CCD zu RGB Bild auswählen. Als Debayer-Methode nehme ich "Bayer, astro", die anderen kann man aber nattürlich auch mal probieren. Den Rest im Dialog lasse ich bzw. wähle alle Häckchen ab. Wählt man ein Häckchen bei "Kamera Farbprofil", so wird die Aufnahmeeinstellung des Kamera-Farbprofils mit verrechnet. Die mul-werte bleiben 1, auch das Bildgrößenverhältnis. Diese Optionen nun mit dem Diskettensymbolknopf abspeichern in einen aussagekräftigen namen an einen zentralen Ort, wo man das Ding auch wieder findet ;)
      Gegebenenfalls Masterdark erstellen mit entsprechendem Menüpunkt, falls noch nicht vorhanden.
      Gegebenenfalls Masterflat erstellen mit gleichem Menüpunkt aber dann eben den Flat-Reiter wählen.

      Batch-Programm:
      Dann Batchverarbeitung starten und erstes Bild der Serie auswählen. Namen für Zieldatei vergeben.
      Dann neuen Bearbeitunsschritt hinzufügen, indem Du auf den Pfeil nach rechts drückst. So geht es in der aktuellen Fitswork-Version. Ältere Versionen haben da eine etwas andere Benutzerführung an dieser Stelle.
      Jetzt kannst Du oben in der Auswahlliste, die herunterklappt, einen Bearbeitungsbefehl auswählen, eben "Bild subtrahieren".
      Bei den anderen Schritten (wie oben beschrieben) geht es dann analog. In den jeweiligen schritten dann die vorbereiteten Dateien auswählen.

      Nicht vergessen, das Batch-Programm zu seinen Bildern ins Verzeichnis abzuspeichern, damit man ggf. leicht wieder Änderungen und nochmalige Durchläufe machen kann.


      @Matthias,

      bei Dir hat Fitswork ganz gut gearbeitet. Das, was Dich so verwundert, ist die automatische Histogrammanpassung. Dabei versucht Fitswork, das Histogramm so zu strecken, dass der im Bild vorhandene Wertebereich (der ja üblicherweise mehr als 8 Bit pro Kanal enthält) möglichst günstig auf die Bildschirmfarbtiefe abzubilden. Das kann man jederzeit auch manuell auslösen, in dem man im Histogrammfenster mit der rechten Maustaste klickt und "Automatisch anpassen" auswählt.
      Vorteil der Methode: Im Gegensatz zu anderen Programmen (z.B. DSS) sieht man gleich nach dem Stacken etwas von seinen Nebeln im Bild, da bereits ein Gamma zur Kontrastanhebung eingestellt ist und der Wertebereich angepasst wurde.

      Möchtest Du zwei Bilder visuell vergleichen, würde ich folgendes machen:
      1. Das Bild mit dem höheren Dynamikumfang (also in Deinem Fall das erste Bild ohne Abzug, das hat ja mehr Rauschen -> höhere Dynamik) her nehmen und das Histogramm so einstellen, dass der interessierende Wertebereich abgedeckt wird (also linke und rechte senkrechte Linie verschieben, biss alles, was interessiert, innerhalb beider Linien ist). Falls dir eine lineare Tonwertumwandlung wichtig ist, das Gamma auf 1 stellen. Dann mit rechter Maustaste im Histogramm diese Einstellungen abspeichern in eine .fwh Datei (Fitswork Histogramm). Dann das zweite Bild öffnen und im Histogrammdialog mit rechter Maustaste die Histogrammeinstellungen wieder laden. Somit haben beide Bilder exakt das gleiche Histogramm.

      Übrigens, Fitswork wendet das Histogramm nicht auf die Bilddaten direkt an, sondern verwendet diese Info nur zur Anzeige. Schließt man das Bild und öffnet es wieder, sind die Histogrammeinstellungen wieder auf "Automatisch anpassen", ergo "verloren". Daher bei geglückter Histogrammeinstellung selbiges gleich wieder abspeichern, parallel zum Bild. Das sieht auf den ersten Blick zwar etwas umständlich aus, aber damit ist man halt flexibel und kann ein Bild mit mehreren Histogrammeinstellungen verwenden, ohne gleich die ganze Fits-Datei zu kopieren.

      Viel Erfolg beim Stacken wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: RAW Entwickeln

      Hallo Matthias,

      nochmal kurz zum Histogramm: Die Maximalwerte sind im zweiten Bild deutlich niedriger als im Ersten. -> Der Abzug ist super!
      Interessant für Dich dürfte auch die Statistikfunktion sein: Im Bild rechte Maustaste drücken und "Bildstatistik zeigen" auswählen. Dann siehst du den Mittelwert und die Standardabweichung. Je niedriger letztere ist, desto geringer die "Information" im Bild, wobei die "Information" beim Dark natürlich nur das Rauschen bzw. der Dunkelstrom ist ;)

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: RAW Entwickeln

      Danke, Michael,

      für deine Ausführungen. Genauso mache iche es auch, wenn ich RAWs verarbeite und Darks habe. Da du, wie Du selber schreibst etwas flapsig dein vorgehen beschrieben hast, war ich ein wenig verwirrt.

      Ich habe aber auch schon feststellen müssen, das RAW-Dateien die ich vor Fits in Tiff umgewandelt habe, oftmals bessere Ergebnisse bringen - seltsam.

      Gruß Willi15
    • Re: RAW Entwickeln

      Hallo Willi15,

      sorry, in meinem Post habe ich mich versehentlich an Dich gewandt. Meinte natürlich Matthias, habe nicht realisiert, dass er zwei Posts gleich hintereinander gemacht hat.

      Generell ist es aber halt das Problem bei Programmen, die nicht sehr gut dokumentiert sind: Die genaue Funktion bleibt teils im Dunkeln. So ist es bei Fitswork und dem RAW-Importer dcraw halt auch. Wobei dcraw ist ja sogar als source-code verfügbar und könnte analysiert werden - wer's halt kann und wer die Zeit investieren mag.

      Beim RAW-Import könnte also durchaus dcraw oder Fitswork selbst noch Dinge tun, die bei einem bereits in TIF umgewandelten Bild nicht gemacht werden. Oder auch umgekehrt: Vielleicht macht ja auch der RAW-Entwickler, den Du für die Tiffs verwendet hast, etwas, das Fitswork nicht macht. Sind halt viele Parameter im Spiel.

      Ein weiterer Punkt, den Fitswork wohl anders macht, als dein RAW-Entwickler: Die Bayer-Matrix in Farbe umrechnen. Die da verwendeten Algorithmen sind proprietär, d.H. sowohl die Kamerahersteller als auch die Firmen der RAW-Entwickler halten sich da bedeckt. Das, was in Fitswork implementiert ist, ist also mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gleich dem, was die RAW-Entwickler-Software macht. Da man bei Fitswork da aber die Wahl aus verschiedenen Algorithmen hat, könnte das evtl. je nach Bildmotiv durchaus zu besseren Ergebnissen kommen, als bei der RAW-Software. Ich habe da selber aber keinen Vergleich aus der Praxis, da bei mir bisher immer Fitswork oder die Kamerasoftware entwickelt hat (in JPG). Von ein paar Bildbetrachtern rein zum Browsen mal abesehen.

      Im Endeffekt muss man da wohl pragmatisch bleiben und das machen, was besser funktioniert. Mir persönlich taugt das Ergebnis von Fitswork bisher und der Arbeitsaufwand hielt sich in Grenzen. Vielleicht tue ich mir das mit den Tiffs aber auch mal an, zum Vergleich. Oder ich steige gleich ganz auf andere Software um, denn angeblich gibt es ja noch bessere Stacker als Fitswork... Man weiss es halt erst, wenn man es probiert hat. Wenn das nur nicht immer so viel Zeit fressen würde...

      Hat von Euch schon jemand Erfahrungen mit Programmen abseits von Fitswork und DSS?

      Viele Grüße
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!