Ein paar "Tromo"-Bilder ;-)

    • Ein paar "Tromo"-Bilder ;-)

      Hallo,

      hab gestern durchgemacht. Wenn schon mal richtig klar ist muss natürlich der Mann im Mond das Licht anknipsen. Aber ich dachte mir, ich versuchs trotzdem. Ein paar hellere Objekte wirds ja geben.

      Gesagt getan: Zu sehen gabs ja eh nichts außer Mond und Saturn. Also Kamera und den ED scharf gemacht, warten bis "dunkel" ist.
      Erst M3, dann M5, dann IC 4665 (offener Sternhaufen) abgelichtet. Das dauerte bis heute ca 5 Uhr. Um 4 war ja dann auch der Mond weg :wink:

      Ein Bild habe ich soweit fertig, das von M3.
      Da habe ich auch mal die Swarp-Otion in Fitswork ausprobiert - passte ja, weil mit 510mm und der EOS350D ist ein M3 doch "etwas mickrig". Sieht bei M5 nicht so sehr anders aus, da werd ich das auch nochmal weiter probieren.
      Das hat an M3 doch wirklich was gebracht. Aber dazu noch was im andren Thread, den ja Michael schon auf gemacht hat. Da gibts doch so einiges zu berichten :wink:

      So, hier nun erstmal M3 in "klein" und in "groß", ein und die selbe Aufnahme:





      55 Aufnahmen á 30 Sekunden bei ISO 1600 mit EOS 350D, ED80 bei F/6,4, Baader UHC-S Filter (der bringt übrigens bei Mond gar nichts, wird alles Blau :!: )

      Die anderen Aufnahmen kommen noch nach.

      Viele Grüße
      Matthias
    • Re: Ein paar "Tromo"-Bilder ;-)

      Hallo Matthias,

      da ist wirklich alles Blau ;) Aber es wirkt auch trotz Blau nicht schlecht. Weckt in mir so die Vorstellung eines Elektronenhaufens, der ganz wild um einen Kern wuselt.

      Dass der UHC-S bei Mond solche Blauverfärbungen verursacht, ist irgendwie schon verwunderlich. Das Problem hattest Du doch früher auch noch nicht?

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Ein paar "Tromo"-Bilder ;-)

      Moin Matthias

      Na , die Farbe vom Filter wird doch durch eine TW-Korrektur fast schon
      begradigt.

      Beim Hochskalieren musst du drauf achten , dass du die Einstellung
      "bikubisch glätten" verwendest , beim Verkleinern "bikubisch schärfen" :!: :!:

      Dieses hier riet man mir:
      <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.benvista.com/main/content/content.php?page=ourproducts&section=photozoompro_1">http://www.benvista.com/main/content/co ... ozoompro_1</a><!-- m -->

      Beizeiten werde ich es auch mal testen......

      Mittlererweile habe ich soviel Proggies auf dem Rechner , wo ich nicht
      mehr weis , wofür ich sie mir runtergeladen hatte......

      Bin gespannt , wie es bei dir weitergeht , und....
      CS schreibe ich nicht mehr , denn das heisst CyberSex im Inet
      Darüber könnte man ja mal diskutieren

      freien Himmel

      wünscht

      Jürgen
    • Re: Ein paar "Tromo"-Bilder ;-)

      Hallo Matthias,

      ahh, dacht' ich's mir doch, dass ich das bei Fitswork auch schon mal gesehen hatte... Swarp nennt sich das dort. Muss ich mir merken.
      Jetzt muss ich aber doch mal nachhaken ;)
      In Deinem Vergleich scheint das Swarp-Bild deutliche Vorteile zu bringen, weil die Klötzchen weg sind. Ist das aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen? Wenn ich schon größere Abbildung nehme, dann muss ich doch bei dem nicht-geswarpten Bild (was für ein Wort) zumindest beim Hochskalieren interpolieren, entweder linear oder halt noch besser lanczos oder bikubisch. Ansonsten ist ja klar, dass jedes Verfahren, das Zwischenpunkte erzeugt, besser sein muss. Oder sehe ich da was falsch?

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Ein paar "Tromo"-Bilder ;-)

      Hallo,

      ich bin ja selber am Spielen und weiß das nicht.

      Ich habe auch mal in IrfanView ein Bild einfach nur hochskaliert (Lancos) und eigentlich nicht wirklich einen Unterschied zum Swarp-Bild festgestellt.
      Es gibt aber einen Unterschied beim runterskalieren (und das meinte wohl auch Jürgen?) mit unterschiedlichen Verfahren in Fitswork (Lancos3).
      Ich unterstelle aber mal, dass es in Fitswork die Swarp-Option bei der Batchbearbeitung nicht umsonst gibt

      Im Übrigen habe ich dabei gesehen, dass es in Fitswork sehr wohl verschiedene Optionen unter "Bildgröße ändern" gibt :oops: Das ist mir völlig entgangen.

      Ich finde im Web nicht wirklich gute Infos zum Swarp-Verfahren. Außer eine:
      astromatic.net/software/swarp
      Das PDF dort ist da etwas aussagekräftiger. Jedoch hab ich kein Linux mehr, um das Proggi auszuführen.

      Mein Eindruck beim weiteren Bearbeiten des großen Bildes war, dass durch das 4-fache an Pixeln einige Filter dezenter gesetzt werden können und die Ergebnisse besser aussehen. Das betrifft vor allem Rausch- und Schärfefilter, die bei weniger Auflösung doch deftig zur Sache gehen können - ich habe dazu beide Bilder nebeneinander und quasi simultan bearbeitet. Da habe ich das bemerkt.

      Viele Grüße
      Matthias
    • Re: Ein paar "Tromo"-Bilder ;-)

      Hallo Matthias,

      ja, wir sind ja alle am Probieren - und lernen ;)

      Dass das Bild mit höherer Auflösung besser zur Nachbearbeitung geeignet ist für diverse Filter, das habe ich auch schon gelesen. Ist wahrscheinlich auch der Grund, warum viele Planetenfotografen auf F/30 oder noch höher schwören.

      Dass Swarp und Drizzle sinnvoll sind, glaube ich auch, nur ist halt die Frage, bei welchen Ausganskonstellationen. 2,5 arcsec/pixel, das dürfte ungefähr das Verhältnis bei deiner Kamera/Teleskopkombination sein. Damit ist Dein Bild möglicherweise schon leicht undersampelt, je nach seeing. Kommt aber auch drauf an, ob man die Pixel einzeln rechnet oder die 4 Pixel einer Bayermatrix-Zelle als ein echtes Pixel ansieht. In letzterem Falle wären auch meine Bilder mit f/4,5 schon undersamplet. Da ich bei mir aber auch so gut wie keinen Unterschied feststellen konnte, nehme ich mal an, dass es überzogen ist, 4 Pixel der Bayermatrix zu einem zu kombinieren.

      Also bei meiner Teleskop/Kamera-Kombi komme ich auf 1,3 arcsec/pixel, da dürfte also das Seeing meist der begrenzende Faktor sein. Und damit bin ich meist deutlich überabgetastet. Meine Sterne sind nämlich meistens etwa 3 Pixel oder mehr groß. Da bringt drizzle/swarp halt so gut wie nix. So ist zumindest momentan meine Einschätzung.

      An Deinem Bild habe ich aber schon ein paar Stellen ausgemacht - vor allem im unteren Teil des geswarpten Bildes im Screenshot - wo ich denke, dass nahe beieinander stehende Sterne (sehr heller und eher dunkler) durch das Swarpen getrennt werden. Ich bezweifle, dass das lanzcos oder bikubische Interpolation auch schaffen.

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Ein paar "Tromo"-Bilder ;-)

      Hallo Michael,

      ich muss mich da in puncto Auflösung erst mal in Ruhe belesen. Grundsätzlich ist für das Auflösungsvermögen das Objektiv zuständig. Und bei unterschiedlichen Pixelgrößen wird der Blendfaktor an sich (Vergrößerung) doch eigentlich uninteressant - oder?
      Ich weiß es nicht.

      Was mir da nicht einleuchtet:
      Mit einem 200/1000 (F/5) löse ich nach Rayleigh max 0,69" auf und mit einem 80/400 (wieder F/5) max 1,73". Was mir in Deinem Ansatz fehlt ist der Vergrößerungsfaktor zur Ermittlung der passenden Pixelgröße des Chips.
      Ich blick das jetzt gerade irgendwie nicht :?: :D


      Ich reiche mal M5 von besagter Nacht nach:

      Die Übersicht:


      und der Ausschnitt:


      Diesmal nicht so sehr blau :wink:

      Den Gradienten hab ich da oben in dem Bilde jetzt nicht weggemacht.
      Ich bin noch immer am IC 4665 dran. Der ist schon irre geworden mit dem "Hintergrund" :fffekk

      Viele Grüße
      Matthias
    • Re: Ein paar "Tromo"-Bilder ;-)

      Hallo Matthias,

      ich hab's mir bei der Berechnung einfach gemacht und angenommen, dass wir hier in Mitteleuropa meist nur 2" Seeing haben oder schlechter. Damit und mit CCDCalc kann man ganz leicht abschätzen, ob die eigenen Kamera/Teleskop-Brennweiten-Kombi pro Pixel eine höhere Auflösung bringt - einfach die arcsec/pixel Deiner Kombi aus CCDCalc mit den 2 arcsec des Seeings vergleichen.

      Klar ist das Teleskop selber ganz anders definiert, je nach Öffnung oft mit Werten unter 1" für das Beugungsscheibchen, aber was bringt mir das, wenn das Seeing und die Nachführfehler eh' wieder alles kaputt machen? Die Betrachtung dieser Fehler macht dann eher bei Planetenaufnahmen Sinn, wo man ja mit kurzen Belichtungszeiten das Seeing austrickst und tatsächlich an die Grenzen der Optik geht.

      Es stimmt natürlich, dass sich die Fehler addieren und damit auch das Seeing-Scheibchen der Optik mit in die Betrachtung eingeht, aber für eine grobe Abschätzung reicht mir mein Rechentrick. Das Seeing-Scheibchen macht die Sache ja eher noch schlechter, sprich, man ist noch eher im Oversampling-Bereich.

      Übrigens, Dein M5 hat recht schöne Sternfarben, finde ich. Die Belichtungszeiten waren aber vermutlich zu lang, oder die ISO zu hoch, weil der Kern doch schon etwas ausgebrannt ist. Kugelsternhaufen sind da ja recht empfindlich ;). Vielleicht lässt sich da mit etwas Ruhe aber auch noch mehr rauskitzeln - ich habe den Eindruck, die Gradationskurve war irgendwo etwas stark gekrümmt - wegen dem starken Abfall vom hellen, zentralen Bereich in den etwas blau-grauen, mittleren Bereich. Die Sterne sind bei Dir aber jetzt recht rund, auch beim M3, das passt super.

      Ich war so verrückt und habe mich in einer Halbmondnacht mal an Ursa Minor Dwarf versucht. Da wird wohl gar nix draus werden - ich hab' jedenfalls nix entsprechendes auf meinen Bildern drauf :( ;). Da wünsch' ich Dir viel Erfolg bei IC4665!

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Ein paar "Tromo"-Bilder ;-)

      Hallo,

      ich habe mal den M5 etwas bearbeitet :wink: :



      Des Weiteren ist ja der IC4665 noch offen geblieben. Der kommt jetzt noch nach:
      49 Aufnahmen á 30 Sekunden mit ED80 und Flattener, EOS350D bei ISO 1600.
      Die Sterne vom Sternhaufen sind recht dunkel geblieben. Da fehlt dann doch Belichtungszeit, die trotz Mond durchaus möglich gewesen wäre.



      Viele Grüße
      Matthias
    • Re: Ein paar "Tromo"-Bilder ;-)

      Hallo Matthias,

      der nachbearbeitete M5 hat jetzt einen schön gleichmäßigen Übergang vom Kern zu den Randsternen, das ist Dir jetzt gut gelungen, finde ich. Sieht deutlich natürlicher aus!

      Der IC4665 gefällt mir aber noch besser. Die Sternfarben sind wirklich toll. Dass sie nicht so hell sind, erlaubt ja gerade die schönen Farben. Ein Cokin P820 könnte vielleicht die Sterne noch etwas betonen, aber egal: Sehr schön!

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!
    • Re: Ein paar "Tromo"-Bilder ;-)

      Hallo Michael,

      vielen Dank für Deinen Kommentar :D

      Der M5 ist ja auch durch den ED80 aufgenommen und kommt natürlich nicht so gut aufgelöst. Den muss ich mir unbedingt mal mit passender Brennweite vornehmen. Ich finde die Anordnung der Sterne im Außenbereich so genial. Vielleicht nehm ich dazu den MAK, den ich ja eigentlich verkaufen wollte :(

      Der IC4665 wirkt auf mich irgendwie fade. Der "ersäuft" regelrecht in der Fülle der Hintergrundsterne. Den hab ich ja auch schon mit dem 130/650er Newton aufgenommen, da sind die Sterne vom IC doch etwas heller und somit dominanter. Aber da gibts halt wieder weniger Farbe.
      Die ist auf dem jetzt gezeigten Bild übrigens echt. Die Sterne sind wirklich so Blau und Orange. Da war definitiv kein Filter vor.

      Interessant ist die Aufnahme aber auch wegen dem verwendeten Flattener für den ED80, der hier wirklich sehr gut zu sein scheint. Hier mal eine Ausschnittsammlung von allen vier Ecken aus dem oben gezeigten Bild:



      Manfred (Sirius) meinte, er sei mit dem Flattener "ganz zufrieden". Hehe :D , ich denke das kann er auch - ich bin es auf jeden Fall :mrgreen:

      Viele Grüße
      Matthias
    • Re: Ein paar "Tromo"-Bilder ;-)

      Hallo Matthias,

      ja, das stimmt schon beim IC4665, der Kontrast zu den anderen Sternen ist nicht so groß. Daher dachte ich ja an den P820, der lässt hellere Sterne größer werden und dadurch auch dominanter im Bild. Frank (Astrofan) hat das ja sehr schön an seinem Orion gezeigt. Wenn die Sterne länger abgebildet oder mit größerem Öffnungsverhältnis aufgenommen werden, dann brennen sie aus und die Farbe ist futsch. Der P820 ist für mich da die einzige Lösung. Oder hat da noch jemand eine andere Idee?

      Die Auflösung von M5 sollte schon passen, die schwächeren Sterne sind doch schöne kleine Punkte. Oder kann man das an etwas anderem festmachen? Nur ganz in der Mitte sind sie halt zu hell.

      Der Flattener sieht ja echt super aus! Wüsste nicht, was an dem noch besser passen sollte - habe allerdings da auch keine Erfahrung. Die Ecken sehen für mich jedenfalls tadellos aus, Respekt auch vor der Nachführung! Da könnt Ihr beide wirklich zufrieden sein, denke ich.

      Klaren Himmel wünscht
      Michael
      Der Weg ist das Ziel!