hallo Frank,
also "einigermaßen detailreich" würde ich deinen Jupi schon bezeichnen. Und gegen schlechtes seeing kämpfen auch 8 Zöller vergebens.
Vielleicht läßt sich deine Bearbeitungstechnik ausbauen, aber da bin ich der Falsche, dir Tips zu geben. Oder stell eine avi Datei für die Experten bereit, ob die noch mehr herausholen können, es könnte sich lohnen.

cs wino

Hallo

Ich frage mich auch jedesmal wie die solche Bilder hinbekommen?
Besonders wenn ich mir sowas anschaue,dann denke ich eher an Fake.
balkonsternwarten-netzwerk.de/…topic.php?p=11147&month=1
Denen möchte ich mal über die Schulter schauen.

Grüsse
Manfred

Hallo Frank,

versuche mal Hartwigs Technik mit der 'Noisetrap'-Schärfung in Registax! Die Anleitungen zeigen die einzelnen Schritte sehr gut, und 'Probier-Material' ist auch mit dabei.
Das hat bei mir den Durchbruch gebracht...
balkonsternwarten-netzwerk.de/magic_viewtopic.php?f=9&t=2253

Vorher hatte ich auch nur MexHat in Giotto oder Gauss in Fitswork benutzt, aber die Ergebnisse der Noisetrap-Schärfung und dann LRGB sind deutlich besser!

Viele Grüße,
Axel

Tach allerseits

Damians Bilder sind kein Fake, sondern eben sehr gut. Er hat a) ein C14 und schafft es, diese Auflösung auch rüberzubringen, dazu fährt er b) ständig nach Barbados, wo Jupiter sehr hoch am Himmel steht und das Seeing maximal ist. Und er kann eben auch c) Bildverarbeitung....

Cheers
Hartwig

Hallo Frank

Auf Balkonien hat man natürlich mehr oder weniger mit so einigen Problemen wie mit dem Seeing zu kämpfen.
Ich schliesse vor dem Beobachten Balkontür und Fenster.
Beim Fotografieren Verlasse ich den Balkon da die Körperwärme das Wabern vor der Optik unterstützt,und schaue nur ab und zu nach dem rechten.

Grüsse
Manfred

Hallo Frank,

das gleiche Problem hier, allerdings Terasse, nicht Balkon. War damals ja der Grund, hier im Forum beizutreten. Was ich gemacht habe, war, den Standort im ganzen Garten zu variieren. Weg von gepflastertem, aufs Gras. Weg vom Haus. Aber geholfen hat das kaum was. Vermutlich sind auch die umliegenden Häuser mit beteiligt, da die ja auch Thermiken erzeugen.

Eindeutig die besten Ergebnisse gibt es, wenn ich möglichst senkrecht nach oben fotografiere. Bei Jupiter wird das von Deutschland aus natürlich schwierig .

Klaren Himmel wünscht
Michael

Hallo Frank!
Probleme mit dem Seeing hab ich auf meinem Balkon auch, im Winter aber wesentlich stärker.
Im Sommer ist es wohl so, dass sich durch fehlende oder zu schwache Luftumwälzung die Luft innerhalb des Balkones etwas
langsamer abkühlt wie die Luft draussen, auch wenn es bestimmt nur sehr gering ist. Ich versuche daher immer, dass das Teleskop so steht, das die Objektivöffnung
aus dem Balkon ragt. Dann habe ich mir die Balkonseiten nicht allzu sehr verbaut, so dass noch etwas Konvektion von der Seite her stattfinden kann. Kommen dann och erhitzte Dächer dazu (bei mir im Westen), so wird es ganz kriminell, das Seeing ist dann meist völlig hin.

Ich denke aber, der Balkon oder die Terasse spielen im Sommer weniger die Rolle. Vielmehr ist das "allgemeine Seeing" hier der Bösewicht. Die Erfahrungen zeigen, dass die Seeingeinflüsse in der Dämmerung meist am geringsten sind, besonders am frühen Morgen.
Ich gucke meist bei Meteoblue schonmal nach dem Seeing. Der Service ist sicherlich nicht perfekt, aber die Warscheinlichkeit liegt denke ich über 50%, was immerhin besser
als nischt ist. Und oftmals wechseln die Seeingeinflüsse in der Nacht, was mein letzter Jupi gezeigt hat, da darf man nicht ungeduldig sein.

Viele Grüße
Micha

PS: Ich kann mir vorstellen, das durch die Lage von Jena (im Tal) besondere Seeingeinflüsse herrschen?!

Hall Frank,

generell ist es schon sehr beachtlich, was hier so an Planetenaufnahmen gezeigt werden kann. Noch dazu sind die meisten ja wirklich von Balkon oder Terrasse gemacht worden. Vor 10 - 15 Jahren hätte ich wohl ehrlich gesagt jedem abgeraten, zumal ich da ja auch noch in Berlin wohnte und besonders im Winter Mühe hatte, an den Dächern und Schornsteinen vorbei zu beobachten. Da gibts zB dolle Vergleiche in meiner Erinnerung zwischen 2 Standorten, die keine 10 Meter von einander entfernt waren, mit einem irren Unterschied was das Seeing betraf.
Meistens war ich aber eh in der Pampa.

Natürlich hat hier jeder mehr oder weniger so seine Probleme mit Seeing. Wenn man zB unter sich noch einen Balkon hat, kanns besonders im Winter echt hart werden. Bei mir ist das so, dass die Mieter unter uns eine Terrasse haben und gerne mal eine Zigarette rauchen. Wenn die im Winter die Türe zur Terrasse auf machen kann ich die Aufnahme in die Tonne klatschen - da ist Waschküche angesagt. Aber auch wenn meine Frau mal raus gucken kommt, ist durch das Öffnen der Tür die Aufnahme hin. Das alles ist aber auch abhängig davon, von wo der Wind kommt.

Letztendlich habe ich aber das Glück, dass vor meiner Nase kaum Häuser sind. Häuser sind Wärmespeicher und Nachts bilden sich regelrechte Säulen aus aufsteigender Luft. Da wabert es oft. Allerdings hat sich viel in puncto Wärmeisolierung getan, sodass das diese Probleme im Laufe der Zeit anscheinend geringer geworden sind. Trotzdem ist und bleibt eine Ortschaft ein "Ofen". Das ist wie mit einem offenen Steinbruch, da gibts auch solche Luftsäulen.

Wie man aktiv was gegen Seeing auf dem Balkon tun kann wurde ja schon erwähnt.Türen und Fenster sollten auch im Sommer zu sein, wenn man auf dem Balkon ist zum Beobachten. Während der Aufnahme bin ich weg von der Teleskopöffnung, je nach Windrichtung.
Ein aufgeheizter Balkonboden kann aber auch so seine Tücken haben. Das kann man kaum verhindern, abdecken will man den Boden ja auch nicht unbedingt (mit Isolierfolie zB), wäre aber eine wirkungsvolle Maßnahme. Alternativ gegen Abend den Boden mit etwas Wasser besprühen und das Wasser verdunsten lassen, das kühlt den Boden ab. Mache ich wenn es viel Sonne gab.
Eine lange Taukappe kann auch helfen. Dann ragt die Öffnung der Taukappe weiter über das Geländer hinaus und der direkte Einfluss in Teleskopnähe kann verringert werden. Das kann auch am Newton sinnvoll sein.
Grundsätzlich aber noch: Das Teleskop so weit wie möglich von der Hauswand weg.

Viele Grüße
Matthias

Hallo Matthias,

das stimmt! Am Samstag hat unser Haus schon zunächst Einfluss gehabt. Aber jetzt dämmert mir noch ein Punkt warum ich Seeing Probleme hatte. Ich hatte einen Freund zu Gast beim beobachten und der hat schräg seitlich neben dem Newton gestanden. Das könnte das Seeing beeinflusst haben. Also: beim nächsten mal Flatterband im Bereich der Öffnung als "Restricted Area" kennzeichnen!!!

ALso bei mir ist das Seeing gerade auch komplett furchtbar. Bin auf einen Autoguidingtest umgeschwenkt. Genau das richtige Ersatzprogramm.


Hartwig

Hallo Frank,

na die zweite Aufnahme ist doch super gerworden! Die passt doch bestens.

Wie Hartwig schon schrieb, braucht man halt viel Geduld. Einfach rausgehen und draufhalten kann funktionieren, muss aber nicht. Vielleicht hast Du ja genau bei der ersten Aufnahme so eine Turbulenzzelle in Deiner Sichtlinie zu Jupiter gehabt, 90 Minuten später warst Du daran schon vorbei. Oder das generelle Seeing hat sich gebessert.

Viele Grüße
Michael

Hallo Frank,
gegen die Häuser vor Deiner Optik kannst Du wohl wenig machen...
Ich habe hier bei mir einen dunklen Innenhof mit Bäumen (teilweise bis 50° hoch ), und dahinter ein wohl ganz gut gedämmtes Bürohaus (15° hoch) vor meinem Balkon.
Wenn bei Dir ein Planet direkt über einem Schornstein oder Abluft-Kanal eines anderen Hauses steht, hast Du natürlich verloren. Solche Stellen bemerke ich auch, minutenlang ist kein klares Bild zu sehen, aber dann wird es (nach dem Schornstein...) plötzlich wieder besser.

Ich bin gestern mal mit einem Räucherstäbchen den Balkon abgegangen. Es war wirklich spannend, WO dort WELCHE Luftströmung entlang lief! Interessanterweise hatte ich direkt AUF dem Balkon mehr Luftbewegung als VOR dem Balkon! Das werde ich nachts mal wiederholen, und auch mal im Winter ausprobieren, wo welche Strömung herrscht. Vielleicht bringt dann ja ein anderer Teleskop-Standort ein noch besseres Balkon-Seeing.

Viele Grüße,
Axel