Hallo zusammen,
das soll hier jetzt kein Werbefeldzug für den MGEN werden, schließlich gibt es offensichtlich einige Alternativen, von denen ich zugegebenermaßen keine Ahnung habe, da ich mangels weiterer CCD-Kamera keine Vergleichsmöglichkeiten habe.
Aber, und deshalb schreibe ich für Interessierte mal ein wenig meine Erfahrungen nieder - inzwischen weiß ich die vielfältigen Funktionen des MGEN zu schätzen.
Zum einen gestaltet sich das Guiding mit MGEN sowohl mit meinem 102/500 Skywatcher als auch mit einem 9 x 50 Sucher problemlos.
Mir war die Kombination mit Doppelbefestigung, 102/500 Skywatcher als Leitrohr und meinem 150/750 GSO-Newton einfach zu unhandlich. Von Problemen, das Ungleichgewicht in DE auszugleichen einmal ganz abgesehen. Hinzu kamen zunächst Schwierigkeiten, "schnell" mit der Guiding-Cam in den Fokus zu kommen, die ich aber inzwischen längst überwunden habe.
Ich guide nun mittels 9x50 Sucher. Mit einem passenden Adapter wird die Kamera des MGEN direkt an den Sucher adaptiert. Das Sucherokular wird einfach herausgeschraubt. Der Adapter wird in den Sucher eingeschraubt. MGEN-Cam am Adapterstück festschrauben. Fertig. Fokussieren?
Kein Problem, da der Adapter so gerechnet ist, dass man direkt und ohne Wenn und Aber im Fokus ist. Und zwar automatisch, ohne nachzujustieren. So einfach ist das...? Ja, ich konnte es auch nicht glauben. Lediglich einmal sollte man den Abstand des Kamera-Chips zur Brennebene einstellen. Das lässt sich prima über das Sucherobjektiv regeln. Dabei geht man so vor, dass der Leitstern durch Herausdrehen des Objektivs einen möglichst kleinen Durchmesser im Guiding- bzw. Liveview-Fenster des MGEN annimmt. Nach erreichter Leitsterngröße wird nur noch der Konterring des Objektivs arettiert. Fertig. Dies und ein aktiviertes Binning, z.B. 6x6 ermöglicht späteres Nachführen am Stern der 10. Größe (!) wie ich zu meiner Freude bereits testen konnte.
Bleibt die Befestigung des Suchers am Teleskop.
Nach diversen Basteleien habe ich feststellen müssen, dass dort, wo das Objekt der Begierde steht, manches Mal kein Leitstern vorhanden ist. Jedenfalls kein Geeigneter.
Drum habe ich mich für einen Baader Witty entschieden. Der Sucher wird mitsamt der Guiding-Cam und ein wenig Tesaband(!) höchst professionell
am Witty befestigt.

Wichtig ist nur, dass sich definitiv nichts mehr bewegen kann! Die ganze Kombination kommt nun in den Sucherschuh. Das war es. Sollte mal kein Leitstern in Sicht sein, dann wird der Witty eben ein wenig in vertikaler und/oder in horizontaler Richtung verdreht.
So geht es wesentlich komfortabler als mit Leitrohrschellen - oder mit dem Herumsuchen mit dem Hauptrohr, wobei das zu fotografierende Objekt letztlich oft aus der Bildfeldmitte herausschwenkt, was mir persönlich nicht so gut gefällt.
Diese Lösung gilt jedenfalls für mich als Ungeduldsmensch. So lässt sich immer ein geeigneter Leitstern auftreiben.
Das Herausdrehen des Suchers aus der optischen Achse des Hauptrohrs sollte man nicht übertreiben, schließlich will man keine Bildfelddrehung riskieren. Obwohl: ich habe auch bei 600 Sekunden Belichtungszeit keine Bildfelddrehung bemerken können.
Nun noch ein bisschen was Optisches:
Leitstern schon vorbereitet

Nach Kalibrierung: Glückes Geschick, ein Traumwert

Dithern => Schubsen um 4px auf dem Cam-Chip (square). Definitiv in RA und DE. Hier sieht man noch ein wenig DE-Dithern...

Das aktivierte Dithern während der Belichtungsserien, die der MGEN steuert, führt bei mir nun seltsamerweise zu einer stabilen Nachführung, sogar meine EQ 6-DE-Probleme lassen sich damit bestens beseitigen. Warum das so ist kann ich nicht erklären. Jedenfalls freut sich meine EQ 6, wenn ich Fotos mit Dithering herstelle und belohnt dies mit sehr geringen Abweichungen in DE. RA läuft sowieso schon sehr gut.
Guiding ohne Dithern

Guiding nach Dithern

Was will man eigentlich mehr?
Letztlich konnte ich dann durch das Dithern Bilder stacken, die in der Summe weniger verrauscht sind als zuvor ohne Dithering. Das erspart viel Nacharbeit z. B. mit Fitswork.
Die folgenden Aufnahmen sind mir dann gestern Nacht geglückt. Ich bin jedenfalls ganz zufrieden mit meinem Equipment und den länger belichteten Fotos, die ich nun auch endlich schießen kann. Die EBV ist dann noch mal eine große Aufgabe, aber je mehr man übt desto besser werden die Ergebnisse.
M 64 – Feld

M 64 – Crop

Viele Grüße und CS
Michael²
das soll hier jetzt kein Werbefeldzug für den MGEN werden, schließlich gibt es offensichtlich einige Alternativen, von denen ich zugegebenermaßen keine Ahnung habe, da ich mangels weiterer CCD-Kamera keine Vergleichsmöglichkeiten habe.
Aber, und deshalb schreibe ich für Interessierte mal ein wenig meine Erfahrungen nieder - inzwischen weiß ich die vielfältigen Funktionen des MGEN zu schätzen.
Zum einen gestaltet sich das Guiding mit MGEN sowohl mit meinem 102/500 Skywatcher als auch mit einem 9 x 50 Sucher problemlos.
Mir war die Kombination mit Doppelbefestigung, 102/500 Skywatcher als Leitrohr und meinem 150/750 GSO-Newton einfach zu unhandlich. Von Problemen, das Ungleichgewicht in DE auszugleichen einmal ganz abgesehen. Hinzu kamen zunächst Schwierigkeiten, "schnell" mit der Guiding-Cam in den Fokus zu kommen, die ich aber inzwischen längst überwunden habe.
Ich guide nun mittels 9x50 Sucher. Mit einem passenden Adapter wird die Kamera des MGEN direkt an den Sucher adaptiert. Das Sucherokular wird einfach herausgeschraubt. Der Adapter wird in den Sucher eingeschraubt. MGEN-Cam am Adapterstück festschrauben. Fertig. Fokussieren?
Kein Problem, da der Adapter so gerechnet ist, dass man direkt und ohne Wenn und Aber im Fokus ist. Und zwar automatisch, ohne nachzujustieren. So einfach ist das...? Ja, ich konnte es auch nicht glauben. Lediglich einmal sollte man den Abstand des Kamera-Chips zur Brennebene einstellen. Das lässt sich prima über das Sucherobjektiv regeln. Dabei geht man so vor, dass der Leitstern durch Herausdrehen des Objektivs einen möglichst kleinen Durchmesser im Guiding- bzw. Liveview-Fenster des MGEN annimmt. Nach erreichter Leitsterngröße wird nur noch der Konterring des Objektivs arettiert. Fertig. Dies und ein aktiviertes Binning, z.B. 6x6 ermöglicht späteres Nachführen am Stern der 10. Größe (!) wie ich zu meiner Freude bereits testen konnte.
Bleibt die Befestigung des Suchers am Teleskop.
Nach diversen Basteleien habe ich feststellen müssen, dass dort, wo das Objekt der Begierde steht, manches Mal kein Leitstern vorhanden ist. Jedenfalls kein Geeigneter.
Drum habe ich mich für einen Baader Witty entschieden. Der Sucher wird mitsamt der Guiding-Cam und ein wenig Tesaband(!) höchst professionell

Wichtig ist nur, dass sich definitiv nichts mehr bewegen kann! Die ganze Kombination kommt nun in den Sucherschuh. Das war es. Sollte mal kein Leitstern in Sicht sein, dann wird der Witty eben ein wenig in vertikaler und/oder in horizontaler Richtung verdreht.
So geht es wesentlich komfortabler als mit Leitrohrschellen - oder mit dem Herumsuchen mit dem Hauptrohr, wobei das zu fotografierende Objekt letztlich oft aus der Bildfeldmitte herausschwenkt, was mir persönlich nicht so gut gefällt.
Diese Lösung gilt jedenfalls für mich als Ungeduldsmensch. So lässt sich immer ein geeigneter Leitstern auftreiben.
Das Herausdrehen des Suchers aus der optischen Achse des Hauptrohrs sollte man nicht übertreiben, schließlich will man keine Bildfelddrehung riskieren. Obwohl: ich habe auch bei 600 Sekunden Belichtungszeit keine Bildfelddrehung bemerken können.
Nun noch ein bisschen was Optisches:
Leitstern schon vorbereitet
Nach Kalibrierung: Glückes Geschick, ein Traumwert

Dithern => Schubsen um 4px auf dem Cam-Chip (square). Definitiv in RA und DE. Hier sieht man noch ein wenig DE-Dithern...
Das aktivierte Dithern während der Belichtungsserien, die der MGEN steuert, führt bei mir nun seltsamerweise zu einer stabilen Nachführung, sogar meine EQ 6-DE-Probleme lassen sich damit bestens beseitigen. Warum das so ist kann ich nicht erklären. Jedenfalls freut sich meine EQ 6, wenn ich Fotos mit Dithering herstelle und belohnt dies mit sehr geringen Abweichungen in DE. RA läuft sowieso schon sehr gut.
Guiding ohne Dithern
Guiding nach Dithern
Was will man eigentlich mehr?
Letztlich konnte ich dann durch das Dithern Bilder stacken, die in der Summe weniger verrauscht sind als zuvor ohne Dithering. Das erspart viel Nacharbeit z. B. mit Fitswork.
Die folgenden Aufnahmen sind mir dann gestern Nacht geglückt. Ich bin jedenfalls ganz zufrieden mit meinem Equipment und den länger belichteten Fotos, die ich nun auch endlich schießen kann. Die EBV ist dann noch mal eine große Aufgabe, aber je mehr man übt desto besser werden die Ergebnisse.
M 64 – Feld
M 64 – Crop
Viele Grüße und CS
Michael²
Beste Grüße
Michael
Michael