Hallo zusammen,
am 31. 3. ging es wieder einmal raus aus Wien zu meinem Beobachtungsplatz in Großmugl. Es war angenehm warm (13 Grad), das Seeing bewertete ich mit 2 und Bortle 6. Die Grenzgröße bestimmte ich mit Eta Ursa Minor (5 mag) und Vesta (6 mag). Kurz nach 20:00 Uhr zog die ISS über mich hinweg und ca. 1,5 Stunden später konnte ich sie noch einmal sehen.
Diesmal hatte ich es auf Objekte in der Wasserschlange, im Löwen und in den Jagdhunden abgesehen. Und schließlich beobachtete ich auch noch jeweils einen interessanten Doppelstern in Ursa Major und Canes Venatici.
Da Orion noch relativ hoch stand, richte ich mein Teleskop aber zuerst auf M42, der immer wieder ein Augenschmaus ist. Mit V=94x und dem Astronomik OIII-Filter kamen die Nebelschwingen herrlich zur Geltung. Schön aufgelöst sah ich auch das Trapez.
Danach wanderte ich weiter zur Hydra. Zwei Objekte wollte ich in diesem Sternbild genauer betrachten: M48 und NGC 3243.
Um 22:20 beobachte ich den schönen offenen Sternhaufen M48, der 2000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Die nachfolgende Zeichnung gibt meinen Eindruck wieder.

Maksutov 127/1500, AZ Star Discovery GoTo Montierung
Explore Scientific Okular, f=10mm, V=150x, FOV: 0,35 Grad, Zenitspiegel
Für NGC 3242 (Jupiters Geist) setzte ich auf 214-fache Vergrößerung unter Einsatz eines Nebelfilters. Ich konnte den 1500 Lichtjahre entfernten Planetarischen Nebel als weißes, aber leider nicht als blau-grünes, Fleckchen erkennen.
Von der Hydra wanderte ich zum Leo, wo ich um 23:45 Vesta beobachtete. Der nur ca. 500km große Asteroid war mit freiem Auge sichtbar und bildet mit Zosma (Delta Leo) und Chort (Theta Leo) ein spitzwinkeliges Dreieck. Die nachstehende Zeichnung zeigt Vesta (6,2 mag) im Umfeld von HIP 53413 (8,7 mag) und anderen Sternen mit scheinbaren Helligkeiten zwischen 9 und 10 mag.

Maksutov 127/1500, AZ Star Discovery GoTo Montierung
Explore Scientific Okular, f=16mm, V=94x, FOV: 0,73 Grad, Zenitspiegel
Das Galaxien-Trio M105, NGC 3384 und NGC 3389 im Leo konnte ich um 00:15 Uhr MESZ als weiße Wölkchen hellen Zentren erspähen. M105 ist 32 Mio Lichtjahre von der Erde entfernt und hat eine scheinbare Helligkeit von 9,5 mag, die gleich weit entfernte Galaxie NGC 3384 bringt es nur noch auf 10 mag und die gar 80 Mio Lichtjahre entfernte Galaxie NGC 3389 scheint nur noch mit 12,8 mag (die errechnete Grenzgröße für den Mak liegt übrigens bei 12,1 mag). Die Harmonie dieses Trios hielt ich in einer Zeichnung fest. Sehr hübsch ist die vertikale Sternenkette in NS-Richtung. Im NO steht HIP 52915 (9 mag) und darüber ein Stern mit 11 mag.

Maksutov 127/1500, AZ Star Discovery GoTo Montierung
Explore Scientific Okular, f=16mm, V=94x, FOV: 0,73 Grad, Zenitspiegel
Vom Löwen wanderte ich um 01:00 MESZ weiter zum Hercules und zu M13 und M92. Den 22.000 Lichtjahre entfernten Kugelsternhaufen M13 nahm ich mit V=94x als weißes Wölkchen wahr und mit indirektem Sehen konnte ich rund um das Zentrum einige schwächere Sterne auflösen.
Der Kugelsternhaufen M92 hat eine scheinbare Helligkeit von 6,5 mag und ist 27.000 Lichtjahre von unserer Erde entfernt. Im sehr dichten Zentrum konnte ich mit V=150x die Sterne nicht gut auflösen, rund um das Zentrum war eine runde weiße Wolke sichtbar, wie auch aus der nachstehenden Zeichnung hervorgeht.

Maksutov 127/1500, AZ Star Discovery GoTo Montierung
Explore Scientific Okular, f=10mm, V=150x, FOV: 0,35 Grad, Zenitspiegel
Zum Abschluss meiner Beobachtungsnacht untersuchte ich um 02:00 MESZ noch zwei interessante Doppelsterne.
Xi Ursae Majoris, der auch den klangvollen Namen Alula Australis trägt, ist 25 Lichtjahre von der Erde entfernt. Der 4,3 mag helle Hauptstern wird in einer scheinbaren Distanz von 1,8" von seinem fast gleich leuchtstarken Begleiter (4,8 mag) umkreist. Das Doppelsystem wurde 1803 von William Herschel entdeckt. Die Position der beiden Komponenten wurde 1837 von dem deutschen Astronom Friedrich Georg Struve vermessen. Dadurch konnte zum ersten Mal überhaupt ein Orbit für einen Doppelstern berechnet werden. Den gelb strahlenden Doppelstern in einer an Sternen armen Umgebung konnte ich mit V=50x noch nicht trennen, aber mit V=150x bzw. V=250x gelang das problemlos. Von einem Doppelstern mit so einer interessanten Geschichte musste ich natürlich auch eine Zeichnung anfertigen.

Maksutov 127/1500, AZ Star Discovery GoTo Montierung
Explore Scientific Okular, f=30mm, V=50x, FOV: 1,04 für Umfeld;
Baader Ortho Okular, f=6mm, V=250x, FOV: 0,21 Grad zur Trennung des Doppelsterns, Zenitspiegel
Das 190 Lichtjahre entfernte Doppelsystem 25 Canum Venaticorum besteht aus einem 5 mag hellen Stern, der von einem um 2 Größenklassen schwächeren Begleiter in nur 1,7" umkreist wird. Mit 250facher Vergrößerung konnte ich den Doppelstern gut trennen. 25 CVn ist bis dato der engste Doppelstern, den ich mit meinem Mak (max. Auflösungsvermögen lt. Dawes 0,9") trennen konnte.
Liebe Grüße,
Christian
am 31. 3. ging es wieder einmal raus aus Wien zu meinem Beobachtungsplatz in Großmugl. Es war angenehm warm (13 Grad), das Seeing bewertete ich mit 2 und Bortle 6. Die Grenzgröße bestimmte ich mit Eta Ursa Minor (5 mag) und Vesta (6 mag). Kurz nach 20:00 Uhr zog die ISS über mich hinweg und ca. 1,5 Stunden später konnte ich sie noch einmal sehen.
Diesmal hatte ich es auf Objekte in der Wasserschlange, im Löwen und in den Jagdhunden abgesehen. Und schließlich beobachtete ich auch noch jeweils einen interessanten Doppelstern in Ursa Major und Canes Venatici.
Da Orion noch relativ hoch stand, richte ich mein Teleskop aber zuerst auf M42, der immer wieder ein Augenschmaus ist. Mit V=94x und dem Astronomik OIII-Filter kamen die Nebelschwingen herrlich zur Geltung. Schön aufgelöst sah ich auch das Trapez.
Danach wanderte ich weiter zur Hydra. Zwei Objekte wollte ich in diesem Sternbild genauer betrachten: M48 und NGC 3243.
Um 22:20 beobachte ich den schönen offenen Sternhaufen M48, der 2000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Die nachfolgende Zeichnung gibt meinen Eindruck wieder.
Maksutov 127/1500, AZ Star Discovery GoTo Montierung
Explore Scientific Okular, f=10mm, V=150x, FOV: 0,35 Grad, Zenitspiegel
Für NGC 3242 (Jupiters Geist) setzte ich auf 214-fache Vergrößerung unter Einsatz eines Nebelfilters. Ich konnte den 1500 Lichtjahre entfernten Planetarischen Nebel als weißes, aber leider nicht als blau-grünes, Fleckchen erkennen.
Von der Hydra wanderte ich zum Leo, wo ich um 23:45 Vesta beobachtete. Der nur ca. 500km große Asteroid war mit freiem Auge sichtbar und bildet mit Zosma (Delta Leo) und Chort (Theta Leo) ein spitzwinkeliges Dreieck. Die nachstehende Zeichnung zeigt Vesta (6,2 mag) im Umfeld von HIP 53413 (8,7 mag) und anderen Sternen mit scheinbaren Helligkeiten zwischen 9 und 10 mag.
Maksutov 127/1500, AZ Star Discovery GoTo Montierung
Explore Scientific Okular, f=16mm, V=94x, FOV: 0,73 Grad, Zenitspiegel
Das Galaxien-Trio M105, NGC 3384 und NGC 3389 im Leo konnte ich um 00:15 Uhr MESZ als weiße Wölkchen hellen Zentren erspähen. M105 ist 32 Mio Lichtjahre von der Erde entfernt und hat eine scheinbare Helligkeit von 9,5 mag, die gleich weit entfernte Galaxie NGC 3384 bringt es nur noch auf 10 mag und die gar 80 Mio Lichtjahre entfernte Galaxie NGC 3389 scheint nur noch mit 12,8 mag (die errechnete Grenzgröße für den Mak liegt übrigens bei 12,1 mag). Die Harmonie dieses Trios hielt ich in einer Zeichnung fest. Sehr hübsch ist die vertikale Sternenkette in NS-Richtung. Im NO steht HIP 52915 (9 mag) und darüber ein Stern mit 11 mag.
Maksutov 127/1500, AZ Star Discovery GoTo Montierung
Explore Scientific Okular, f=16mm, V=94x, FOV: 0,73 Grad, Zenitspiegel
Vom Löwen wanderte ich um 01:00 MESZ weiter zum Hercules und zu M13 und M92. Den 22.000 Lichtjahre entfernten Kugelsternhaufen M13 nahm ich mit V=94x als weißes Wölkchen wahr und mit indirektem Sehen konnte ich rund um das Zentrum einige schwächere Sterne auflösen.
Der Kugelsternhaufen M92 hat eine scheinbare Helligkeit von 6,5 mag und ist 27.000 Lichtjahre von unserer Erde entfernt. Im sehr dichten Zentrum konnte ich mit V=150x die Sterne nicht gut auflösen, rund um das Zentrum war eine runde weiße Wolke sichtbar, wie auch aus der nachstehenden Zeichnung hervorgeht.
Maksutov 127/1500, AZ Star Discovery GoTo Montierung
Explore Scientific Okular, f=10mm, V=150x, FOV: 0,35 Grad, Zenitspiegel
Zum Abschluss meiner Beobachtungsnacht untersuchte ich um 02:00 MESZ noch zwei interessante Doppelsterne.
Xi Ursae Majoris, der auch den klangvollen Namen Alula Australis trägt, ist 25 Lichtjahre von der Erde entfernt. Der 4,3 mag helle Hauptstern wird in einer scheinbaren Distanz von 1,8" von seinem fast gleich leuchtstarken Begleiter (4,8 mag) umkreist. Das Doppelsystem wurde 1803 von William Herschel entdeckt. Die Position der beiden Komponenten wurde 1837 von dem deutschen Astronom Friedrich Georg Struve vermessen. Dadurch konnte zum ersten Mal überhaupt ein Orbit für einen Doppelstern berechnet werden. Den gelb strahlenden Doppelstern in einer an Sternen armen Umgebung konnte ich mit V=50x noch nicht trennen, aber mit V=150x bzw. V=250x gelang das problemlos. Von einem Doppelstern mit so einer interessanten Geschichte musste ich natürlich auch eine Zeichnung anfertigen.
Maksutov 127/1500, AZ Star Discovery GoTo Montierung
Explore Scientific Okular, f=30mm, V=50x, FOV: 1,04 für Umfeld;
Baader Ortho Okular, f=6mm, V=250x, FOV: 0,21 Grad zur Trennung des Doppelsterns, Zenitspiegel
Das 190 Lichtjahre entfernte Doppelsystem 25 Canum Venaticorum besteht aus einem 5 mag hellen Stern, der von einem um 2 Größenklassen schwächeren Begleiter in nur 1,7" umkreist wird. Mit 250facher Vergrößerung konnte ich den Doppelstern gut trennen. 25 CVn ist bis dato der engste Doppelstern, den ich mit meinem Mak (max. Auflösungsvermögen lt. Dawes 0,9") trennen konnte.
Liebe Grüße,
Christian